Marie-Zoe Buchholz alias ZOE ist eine freischaffende,interdisziplinäre Performance-Künstlerin, Projektleiterin und Kuratorin aus Düsseldorf. In ihrer künstlerischen Arbeit reflektiert sie über die Rehabilitation, Transformation und die Aneignung von Körper und Raum und das Verhältnis von Macht und Marginalisierung. Die Sichtbarkeit und das Empowerment strukturell diskriminierter Personen und deren Geschichten stehen dabei im Fokus ihrer Arbeit. 

Schon in jungen Jahren kam sie mit Tanz und Musik in Berührung und erhielt Förderung und Training in verschiedenen klassischen und urbanen darstellenden Künsten u.a. Hip Hop, House, Jazz Dance, Contemporary Dance sowie Jazz- und Chor Gesang und klassisches Klavier. Während des Abiturs intensivierte sich ihr Kontakt mit Bühne und Tanz und sie produzierte zwischen 2007 - 2009 erste eigene Musikstücke und Performances innerhalb des Formats Düsseldorf ist ARTig. 2008 kam sie mit dem Tanzstil Voguing und später mit der Ballroom Kultur in Berührung, welche ihre Kunst und Bühnensprache bis heute nachhaltig prägt. ZOE gehört zur ersten Generation Voguing Performer*innen in Deutschland und gilt als eine der Leitfiguren für die Ballroom Kultur im deutschsprachigen Raum. Sie war Mitglied des House of Melody (heute House of Saint Laurent), dem ersten deutschen Ballroom House, welches die Szene in Deutschland etablierte und von ZOE mit begründet wurde. 

Neben Bühnen- und Festivalproduktionen ist ZOE europaweit als Dozentin, Moderatorin und Referentin für Vorträge, Podiumsdiskussionen und mit eigenen Workshop-Formaten unterwegs. Mit dem von ihr mit begründeten Kollektiv Shapes&Shades kuratierte sie 2021 das “Shapes&Shades - taking up space“ Projekt, eine Event- und Diskurssreihe in Kooperation mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Das Projekt dient der Förderung und Etablierung der Ballroom Kultur in NRW, um diese für vorwiegend marginalisierte und strukturell diskriminierte Personen zugänglich zumachen. 

Von 2021 bis einschließlich 2022 recherchiert ZOE in den Programmen DISTANZEN des Dachverband Tanz und  #TakeCare und #TakeHeart, gefördert durch den Fonds Darstellende Künste am tanzhaus NRW.  2021 wurde sie zum Mitglied des Ethikrats des Dachverband Tanz berufen. Zudem ist sie Aktuerin der Community of Practice am tanzhaus NRW und Mentorin des Re:Vision X Programm des Fonds Sozio Kultur. 2022 wurde ZOE mit dem ersten Community Legacy Award der deutschen Ballroom Community als auch mit dem Förderpreis “Darstellende Künste“ der Landeshauptstadt Düsseldorf für ihre künstlerische Arbeit ausgezeichnet.

2022 wurde ZOE das erste mal Mutter. Sie lebt mit ihrem Partner und ihrer gemeinsamen Tochter in Düsseldorf.

Seit 2012 arbeitete ZOE an verschiedenen Produktionen und Events mit. Gemeinsam mit dem House of Melody initiierte sie Workshops, Events und Festivalformate im Raum Düsseldorf und Berlin, darunter Ladies Attack (2014) und BattleRoom (2015/16) am tanzhaus NRW, The Shakespeare Ball (2016) am Düsseldorfer Schauspielhaus und Berlin Voguing Out (Prince Charles, HAU 2014 - 2016). Im Anschluss an Ihre Arbeit im House of Melody folgten 2017 erste Theater Residenzen und Engagements u.a. mit der renommierten Choreografin und Regisseurin Stephanie Thiersch/MOUVOIR. 2017 - 2019 performte ZOE als Mitglied des Jitta Collective in dem Stück Chombotrope, einer deutsch-kenianische Produktion (MOUVOIR), die sich mit Post-Kolonialismus und der Dynamik der kulturellen Aneignung auseinandersetzt. Chombotrope tourte international und wurde 2017 mit dem Kölner Tanzpreis ausgezeichnet. Im selben Zeitraum wurde ZOE Protegé der New Yorker Jazz- und Gospel Koryphäe Onita Boone.

2019 begann ZOE sich vermehrt eigenen Arbeiten zu widmen, wobei sie nicht nur performativ sondern auch als künstlerische Leitung inszenierte. Ausgelöst durch die globalen Black Lives Matter Demonstrationen 2020 konzipierte ZOE die Performance Black Magic - eine Hommage an Schwarze trans Frauen für das Britney X Festival 2020 am Schauspiel Koeln. Später im Jahr folgten die Performances Feminine Fragments zur Wiedereröffnung des HAU in Berlin und FEMINA SAGA - a ritual journey, die erste eigene abendfüllende Produktion, koproduziert durch das tanzhaus NRW.